Sonntag, 22. April 2012

I love Boxi!


Quirlig, kreativ, dreckig, touristisch, überfüllt – so wird Friedrichshain häufig sowohl von Einheimischen als auch von Besuchern beschrieben. Mir hingegen fallen eher Attribute wie ruhig, geheimnisvoll und liebenswert ein, denke ich an meinen Kiez. Für diese eher charmante Beschreibung gilt allerdings ein klar vorgegebenes Zeitfenster: Samstags zwischen acht und neun Uhr morgens. Wenn die Wühlischstraße außer der heranrauschenden Tram schweigt, wenn die einzigen Menschen, die einem begegnen könnten, jene sind, welche als alte Dame verkleidet mit einem Bier in der Hand, noch immer tänzelnd, versuchen auf dem Bürgersteig Balance zu halten, dann trifft man dort meistens auch mich mit meinem kleinen, aber feinen schwarzen Plastikkörbchen auf dem Weg zum Boxi. Ganz verliebt in meinen Kiez, häufig die frische Luft zum Durchatmen genießend, laufe ich knappe drei Minuten zur Ecke Gärtnerstraße/Krossenerstraße und freue mich auf lauter Grünzeug, es ist nämlich Wochenmarkt.
 

Rund um den Boxhagener Platz erstrecken sich die tollsten Stände, mit den nettesten Verkäufern und den besten Lebensmitteln. Ich kaufe Fleisch und Fisch mittlerweile mehr als ungern irgendwo anders, ist doch mein Vertrauen in den so netten Herrn vom Fischstand (auf der Seite der Gabriel-Max-Straße) und in das Duo vom Geflügelstand (auf der Seite der Gärtnerstraße) in keiner Weise zu übertrumpfen. Noch nie wurde ich enttäuscht – und das in ganzen fünf Jahren nicht. Zum Fisch und Fleisch gesellen sich selbstverständlich Gemüse und Obst, Wurst (gegrüßt seien die Damen der Thüringer Wurstwaren) und Käse, Blumen, griechische Pasten, Brot und Kuchen und und und... Das Ganze regional und wer mag auch biologisch. Es lohnt sich also, auch kiezübergreifend, Samstags auf dem Boxi mal vorbeizuschauen, nur nicht zwischen acht und neun – da bin ja schon ich da!

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