Mittwoch, 26. Dezember 2012

Buon Natale ! Merry Christmas ! Joyeux Noel ! Feliz Navidad und...

Fröhliche Weihnachten, liebe Küchenkrams-Freunde! Tag 3 der großen Weihnachtssause und somit der Letzte. Hinter uns liegt ein herrlich entspannter Heiligabend, mit viel gutem Essen und bestem Wein, einem Spaziergang auf dem Weihnachtsmarkt und wie sollte es anders sein? - stilecht, einem Hugo um die Mittagszeit beim Platzl, einer kleinen Bar inmitten der Altstadt Brixens, bei der sich regelmäßig, auch im Winter wohlgemerkt, die Menschenmassen vor der Tür mit gut gefüllten Gläsern tummeln - so auch wir, man will ja dazu gehören - ich glaube, hier haben wir es mit einem klaren Fall von Gruppenzwang zu tun, haha.

Bei meiner Planung, unser Weihnachtsdinner betreffend, wurde ich mal wieder eines besseren belehrt - einen Teil der Zutaten haben wir leider nicht bekommen und so gab es als Vorspeise, statt eines Maronen-Zimt-Süppchens, ein Süppchen vom Butternutkürbis - Zimt habe ich trotzdem an die Suppe gemacht, es ist ja Weihnachten. Obwohl ich wirklich improvisiert habe, hat sie dem Herrn Liebsten ausgezeichnet geschmeckt und ich war auch ganz zufrieden. Aufgrund der Improvisation allerdings, rieselte es immer wieder Zutaten in den Topf, die ich zwar an sich noch wiedergeben kann, aber keinesfalls wie viel ich von welcher Zutat benutzt habe. Erinnern tu ich mich an eine Menge Weißwein - Wein hilft bei Suppen immer, finde ich, erst recht, wenn man beim Abschmecken das Gefühl hat, das Süppchen schmeckt noch nach nichts. Ich habe also aus einem geschätzten viertel Liter Weißwein, einem guten Kilo Butternutkürbis, drei Möhren, einer Zwiebel und einem Liter Gemüsebrühe, eine Suppe gekocht, abgeschmeckt habe ich diese mit Salz und Pfeffer, getrocknetem Thymian und Zimt. Der Clou des Ganzen: das Süppchen wurde in Gläsern serviert und jedes Glas bekam eine kleine Schaumkrone - und tadaaaaa - zu neudeutsch könnte man jetzt angeben und das Ganze auch

- Latte Macchiato vom Butternutkürbis -

nennen - habe ich übrigens alles vom Maronen-Zimt-Süppchen abgeguckt. Als kleinen crunchigen Snack dazu, habe ich mich für Grissini entschieden. Um auch noch eine salzige, herzhafte Komponente zu integrieren, wurde ein Grissini mit Südtiroler Speck umwickelt und einfach auf dem Glas drappiert - fertig.


Weiter ging es mit einem recht stressfreien Hauptgang:

- Tomaten-Risotto an Pangasiusfilet mit grünen Bohnen und Speck, dazu Parmesanhippe -

Das Risotto ist das Gleiche, wie beim Soulfood-Post, nur habe ich mich hier für reinen Tomatensaft entschieden. Das Pangasiusfilet durfte bei 160 Grad für circa 10 bis 15 Minuten, in einem Beet aus Kräutern und einem Schuss Weißwein, im Ofen schwimmen und von allein ganz zart und innen noch leicht glasig werden. Die grünen Bohnen habe ich blanchiert und anschließend mit Speckstreifen in der Pfanne kurz angebraten. Für die Parmesanhippen habe ich meinen Herrn Liebsten ein großes Stück Parmesan reiben lassen. Anschließend wird der geriebene Käse auf ein mit Backpapier belegtes Blech in Form von kreisrunden Häufchen drappiert - man sollte auf genügend Abstand zwischen den einzelnen Käsehäufchen achten, da der Parmesan stark verläuft im Ofen. Nun das Backblech für circa 5 bis 10 Minuten bei 180 Grad in den Ofen geben und die Parmesanhippen sofort aus dem Ofen nehmen, sobald der Käse geschmolzen ist. Das Ganze auf dem Backpapier abkühlen lassen, bis der Käse wieder fest geworden ist und leckere Cracker entstanden sind. Diese dann, nach Belieben, in Stücke brechen. Sind alle Zutaten auf den Punkt fertig, alles hübsch in tiefen Tellern anrichten und schmecken lassen. 

Für das Tomaten-Risotto hatte ich, als kleine Beigabe, noch Cherrytomaten, mit etwas Zucker bestreut, in den Ofen geschoben, leider habe ich diese beim Anrichten vergessen, sodass die Tomaten schlussendlich leichte Spuren von Röstaromen aufwiesen - nun ja, denkt man sich die schwarzen Ränder weg, waren sie trotzdem hübsch anzusehen und egentlich auch ganz lecker - eigentlich.

Zwar schon mehr als satt, ging es natürlich noch mit dem Dessert weiter. Es gab

- Panna Cotta mit Honig-Feigen und Walnüssen -

- ein Winter-Weihnachts-Traum-Dessert, wie ich finde. Ich möchte nicht angeben, kann ich nebenbei gesagt auch gar nicht wirklich, da die Fotos aufgrund des fortgeschrittenen Abends unterirdisch und nicht vorzeigbar sind, aber meine Güte, war das lecker!!! Bei der Zubereitung der Panna Cotta war ich, ehrlich gesagt, ein wenig aufgeregt, weil ich mich noch nie an den italienischen Klassiker herangetraut habe, aber letztendlich ist es wirklich nicht mehr und nicht weniger als gekochte Sahne mit Zucker, Vanille und aufgelöster Gelatine. Die Feigen habe ich mit reichlich Honig und Lebkuchengewürz in einem kleinen Topf kurz aufgekocht und lauwarm zur Panna Cotta serviert - ein paar geröstete Walnüsse darübergestreut und fertig war das Angeber-Dessert. Dazu eine herrlich süße Beerenauslese - das war ein Heiligabend, der sich sehen lassen konnte, wie ich finde.

Aktivitätentechnisch sind wir leider, man mag es kaum glauben, recht eingeschränkt. Südtirol versinkt seit gestern im Nebel und es regnet. Na ja, bis morgen hat die Sonne noch Zeit anzureisen - dann geht es nämlich hoch auf die Skipiste und bis dahin machen wir es uns einfach drinnen gemütlich. 


Habt einen schönen, letzten Weihnachtsabend.

Freitag, 21. Dezember 2012

Advent, Advent, schon fast das vierte Lichtlein brennt...


Tja, ehrlich gesagt habe ich mir blogtechnisch alles ganz anders in dem von mir so geliebten Monat Dezember vorgestellt – aber siehe da, in zwei Tagen kann bereits das vierte Licht angezündet werden und schon in drei Tagen kommt der Weihnachtsmann und/oder das Christkind. Ich weiß nicht wo dieser Monat geblieben ist? Wenn ich mir recht überlege, dass ich eigentlich vorhatte einen Küchenkrams-Adventskalender zu starten und jetzt die klägliche Ausbeute von zwei bescheidenen Posts sehe – aber was solls? Jammern hilft nicht, einige wenige sehr weihnachtliche Momente habe ich bisher dennoch zu verbuchen und spätestens morgen früh, wenn ich meinem Herrn Liebsten aus dem Flieger entgegen hüpfe, das schönste Bergpanorama mich anstrahlt und hoffentlich Frau Holle ihre Betten über uns ausschüttet, spätestens dann ist all der Dezemberstress passé.

Leider bin ich bisher auch nicht dazu gekommen, die Rezepte für die PAMK-Aktion niederzuschreiben – aber das Beste an Weihnachten ist ja, dass es Jahr für Jahr wiederkommt – und da mir die Rezepte allesamt bestens gefallen haben, bin ich sicher, dass ich im nächsten Jahr bei der ersten und besten Gelegenheit die Lebkuchen-Cantuccini mit Cranberries und Pistazien zum Beispiel erneut backen und posten werde – versprochen! Aufgrund des akuten Zeitmangels haben sich weihnachtliche Bäckerei-Experimente in diesem Jahr auch im Rahmen gehalten und mehr als einen Sonntag lang vier verschiedene Sorten Plätzchen zu backen, war leider nicht drin. Die allerdings sind allesamt aufgegessen und diverse liebe Menschen aus dem Freundes- und Familienkreis haben sich daran erfreut. Der Renner in diesem Jahr war tatsächlich der Früchtekuchen – den habe ich insgesamt drei Mal in den Ofen geschoben.

Was jetzt noch ansteht, ist die Planung für das Weihnachtsdinner. Wir haben uns in diesem Jahr für Fisch entschieden. Ich empfinde die Zubereitung von Fisch immer wesentlich stressfreier als die Zubereitung von Fleisch – ich weiß nicht woran das liegt, aber mit den Tierchen aus dem Wasser verstehe ich mich in der Küche meistens besser – vielleicht liegt es an meinem Nachnamen (hahahaha – ich weiß, ich brauche eine Auszeit!). Auf jeden Fall lassen wir uns überraschen, was die südtiroler Pesceria so zu bieten hat und dann wird es ein feines Risotto mit einem noch feineren Gemüse dazu geben, vorweg ein nettes Süppchen und zum Dessert Panna Cotta – ich werde berichten, Ehrenwort.

Ein Vogel-Date – vielleicht Entenbrust oder –keule – machen wir dann für den 1. oder 2 Weihnachtsfeiertag aus – je nachdem was wir mit unserer vielen freien Zeit so anfangen wollen. Großartig finde ich ja, dass die meisten Weihnachtsmärkte in Südtirol auch an den Feiertagen geöffnet haben. Zudem findet noch vor den Feiertagen der Skicross Worldcup ganz in der Nähe statt und ich wollte schon immer mal bei so einem Wintersportereignis live dabei sein – ich bin gespannt.

So, nun muss ich mich dem Packen widmen und darf all die schönen Winterpullover in den Koffer schmeißen, die letzten Weihnachtsgeschenke obendrauf und schon kann es morgen früh losgehen – ich freue mich – und wie!!!

Sonntag, 2. Dezember 2012

Advent, Advent, 1 Lichtlein brennt...

Was habe ich dieses Wochenende herbeigesehnt - den 1. Advent! Ich liebe diese Zeit. Und jeder, der mich kennt, wird das bestätigen können. Schon Wochen bevor es überhaupt offiziell losgeht, erzähle ich von meinen Dekovorhaben und kann es meistens kaum abwarten, bis die Läden im Oktober endlich ihr Weihnachtssortiment herausholen - für mich gilt nicht nur die Adventszeit als Zeit der Vorfreude auf das Weihnachtsfest - nein, bei mir gibt es schon Vorfreude vor der eigentlichen Vorfreude - also Vorvorfreude - herrlich. 


Nach reichlich Überlegungen habe ich mich dieses Jahr für ein Winter-Wonderland entschieden - passend zur Einrichtung spielt Weiß die Hauptrolle. Unterstützt wird es von grandios glitzrigem Silber - und einem special guest in diesem Jahr - einem 1,80 Meter großen, weißen Tannenbaum, der seit letztem Wochenende unser Wohnzimmer schmückt. 


Um es mit den Worten des Herrn Liebsten zu sagen: "Der ist schon echt stylish unser Tannenbaum, den können wir nächstes Jahr wieder hinstellen." Dem ist nichts hinzuzufügen! Geschmückt wird bei mir immer eine Woche vor dem 1. Advent, damit zum großen Start der schönsten vier Wochen im Jahr alles seinen Platz hat. Eingeläutet haben der Herr Liebste und ich das erste Adventswochenende dann auch ganz feierlich bei einem Dinner zu Hause mit anschließendem Dessert in Form von Glühwein und Schokofrüchten auf dem Weihnachtsmarkt.   

Advent, Advent, nun endlich das erste Lichtlein brennt!

PAMK - Post aus meiner Küche!

Hach - so schön kann das Leben sein. Einige von euch haben sicher schon den Button an der Seite gesehen und vielleicht vor lauter Neugierde auch bereits geschaut, was sich hinter der Floskel "Post aus meiner Küche" verbirgt - für alle, die diese mehr als großartige Aktion noch nicht kennen - aufgepasst:

3 sehr ambitionierte Foodbloggerinnen haben "Post aus meiner Küche" vor einiger Zeit ins Leben gerufen. Es geht darum, all die wunderbar leckeren Dinge, die wir Küchenbegeisterte so fabirizieren, in die Welt hinaus zu tragen und mit einem anderen lieben Menschen, der ebenfalls von großer Koch- und Backlust befallen ist, zu tauschen - und das Ganze natürlich nicht ohne Motto - dieses Mal (und für mich das erste) hieß es "In der Weihnachtsschickerei". Damit man weiß, wann und wo die Köstlichkeiten hingeschickt werden, bekommt man nach erfolgreicher Anmeldung eine offizielle Tauschpartnerin oder einen Tauschpartner zugewiesen und dann kann es auch schon losgehen. 

Was soll ich sagen? Ich bin begeistert. Zunächst einmal habe ich mich riesig gefreut, dass mein Päckchen nach Hamburg geht - in die alte Heimat! Schnell hatten meine Tauschpartnerin und ich Kontakt aufgenommen und so sind wir beide Mitte dieser Woche zur Post gestapft, um uns gegenseitig glücklich zu machen - und ich denke die Aktion ist mehr als gelungen. Mit einem wahnsinnigen Kribbeln vor lauter Aufregung habe ich am Freitag das Päckchen meiner Tauschpartnerin entgegen nehmen dürfen und mich riesig über den Inhalt gefreut. Zu bestaunen und verköstigen gab es unter anderem umwerfend leckeres Erdnussbutter-Fudge, Cookies, Schokopralinen und noch einiges mehr. Wie ich soeben erfahren habe, erging es meiner Tauschpartnerin genauso und freuen durfte sie sich über:

einen Christmas-Milchreis-Mix
ein Gläschen Bratapfelmarmelade
Lebkuchen-Cantuccini mit Cranberries und Pistazien 
sowie gegen einen möglichen Zuckerschock 
 herzhafte Pesto-Parmesan-Sterne

Die Rezepte werde ich euch den Dezember über nach und nach verraten. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle auch an die Initiatoren. Dieses Geben und Nehmen auf ganz besondere Art hat mir großen Spaß bereitet - von der Sammlung an Ideen und Rezepten im Vorfeld, über das Zubereiten an sich und schlussendlich das Verpacken und Versenden.


 PAMK makes me happy!

Montag, 12. November 2012

Feierabend-Süppchen

Guten Abend! Ganz fix geht das hier heute - ich will nur rasch ein wirklich leckeres und ebenso schnelles Rezept für ein wärmendes Feierabend-Süppchen loswerden - entdeckt habe ich das Rezept in dem neuen Food-Magazin deli 1/2012 - I LIKE!


Sellerie-Apfel-Süppchen

1 El Butter
500 Gramm Knollensellerie, gewürfelt
300 Gramm Äpfel, gewürfelt
100 Gramm Zwiebeln, gewürfelt
1 Liter Gemüsebrühe
200 ml Creme fine (oder Sahne)
Salz, Pfeffer
Roggenbrot
etwas Petersilie zur Deko

Die Butter in einem Topf zerlassen und den Sellerie, gemeinsam mit den Äpfeln und den Zwiebeln bei mittlerer Hitze dünsten. Mit Brühe aufgießen und zugedeckt circa 30 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen. Anschließend alles mit einem Stabmixer pürieren. Creme fine hinzugeben und die Suppe einmal aufkochen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, in Suppentassen füllen und mit etwas Petersilie sowie ein paar Scheibchen Roggenbrot anrichten - und fertig ist das Abendessen! Herrlich würzig durch den Sellerie und gleichzeitig erfrischend und lieblich durch die Äpfel - yummie!!!


Ich hoffe, ihr hattet alle einen grandiosen Start in die neue Woche!

Sonntag, 11. November 2012

Es duftet nach Früchtekuchen...

Jetzt - ausgerechnet jetzt kommt die Sonne raus - eine Stunde habe ich sie draußen gesucht, ihr eine faire Chance gegeben sich zu zeigen - aber kein einziger heller Schein am Berliner Himmel war heute vormittag zu sehen - lediglich ein graues, trübes Etwas hat sich mir gezeigt - aber was soll`s - die herrlich bunten Blätter und die frische Luft haben ihr bestes gegeben!


Ich liebe es zu dieser Jahreszeit durch das gefallene Laub zu laufen - ich mag das Rascheln und noch vielmehr mag ich es mit ordentlich Schwung das Laub aufzuwirbeln - ich bekenne mich hiermit auch als offizielle Laubhaufenzerstörerin - viel zu früh fegt die Statdtreinigung schon jetzt mit ihren Laubbläsern durch die Straßen - wann immer ich kann und der Mensch in orange mit seinem Höllengerät gerade nicht schaut, hüpfe ich in einen Laubhaufen, der eigentlich dazu gedacht war entsorgt zu werden - paaaah, Natur ist Natur!

Herrlich finde ich ebenso das Nachhausekommen nach einem Spaziergang in der kälteren Jahreszeit - die Wohnung wirkt dann immer noch gemütlicher, wenn man ein wenig durchgefroren ist und es drinnen kuschelig warm ist. Und wenn es dann auch noch nach etwas frisch Gebackenem in der ganzen Wohnung duftet - na dann bleibt einem ja gar nichts mehr anderes übrig, als schnell die Kerzen anzuzünden, Tee zu kochen und sich auf das Sofa zu schmeißen. Geduftet hat es bei mir heute auch - nach Früchtekuchen - mit eingelegten Trockenfrüchten - wunderbar durchgezogen über Nacht - getränkt in Whiskey - hicks ääääh mmmmmh lecker!


 
Für eine Kastenform werden folgende Zutaten benötigt:

225 Gramm Trockenfrüchte 
(zum Beispiel Cranberries, Aprikosen, Apfelringe, Rosinen etc.)
100 Gramm Zitronat/Orangeat/Kirschen-Mix
1 Päckchen geriebene Zitronenschale
1 TL Zimt
175 ml Whiskey
175 Gramm Mehl
2 TL Backpulver
100 Gramm Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
100 Gramm weiche Butter
3 Eier
1 Päckchen Safranfäden
Puderzucker

Die Trockenfrüchte (Aprikosen und Apfelringe in kleine Würfel schneiden) zusammen mit dem Zitronat-Mix, der geriebenen Zitronenschale, dem Zimt und 100 ml des Whiskeys über Nacht in einem Glas mit Schreibverschluss durchziehen lassen. Aus Mehl, Backpulver, Zucker inkl. Vanillezucker, Butter und den Eiern mit dem Handmixer einen glatten Teig herstellen. Anschließend die Safranfäden sowie die eingelegten Trockenfrüchte unterheben. Eine Kastenform gut ausbuttern und mit etwas Mehl bestäuben. Den Teig gleichmäßig in die Form füllen und im vorgeheizten Backofen bei 170 Grad (Ober- und Unterhitze) circa 60 bis 70 Minuten backen (evtl. nach einiger Zeit den Kuchen mit Alufolie abdecken, da er sonst von oben zu dunkel wird). Anschließend den Kuchen aus dem Ofen holen und mit einem Stäbchen oder einer Gabel vorsichtig ein paar Löcher in die Oberfläche stechen. Den warmen Kuchen mit dem restlichen Whiskey beträufeln. Circa 10 Minuten ruhen lassen, danach den Kuchen aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Vor dem Servieren dick mit Puderzucker bestäuben - der Früchtekuchen schmeckt großartig mit ein wenig Butter bestrichen und schon so herrlich nach Weihnachten - Advent du kannst kommen!


Das Rezept im Original stammt aus der Zeitschrift Ländliches Backen im Advent.

Habt alle einen gemütlichen Sonntag!

Mittwoch, 7. November 2012

Soulfood: Risotto mit Ofengemüse

Hust, hust, schnief, schnief - was für eine grandiose Abwechslung am Schreibtisch zu sitzen, statt immer nur zwischen Bett und Sofa hin und her zu hüpfen - na ja, zugegeben - hin und her zu schlurfen trifft es wohl eher. Man, mich hat es ganz schön erwischt, aber seit gestern naht leichte Besserung. Während mich am Wochenende mein Herr Liebster ganz wunderbar mit frisch gepresstem Orangensaft und dem von mir bevorzugten Krankenessen, welches so banal und einfach ist, dass es auf einem Foodblog eigentlich nichts zu suchen hat - Kartoffelstampf mit Rahmspinat und Spiegelei - versorgt hat, bin ich ja nun leider wieder auf mich allein gestellt. Am Montag habe ich mich, der Appetitlosigkeit geschuldet, für Brot entschieden. Gestern aber war mir nach etwas warmen, etwas für die Seele - ich dachte zuerst an Milchreis, der verträgt sich momentan aber nicht so gut mit dem Medikamentencocktail, der mir verabreicht wurde - wenn aber schon Milchreis nicht geht, dann doch das herzhafte Pendant dazu - Risotto. Ach, war das eine grandiose Idee - aber seht selbst!


Für zwei Personen als Hauptgericht oder für 3 bis 4 Personen als Beilage werden folgende Zutaten benötigt:

2 kleine Zwiebeln
Olivenöl
280 Gramm Risotto-Reis
500 ml Bio-Gemüsebrühe
400 ml Gemüsesaft (zum Beispiel Tomate-Karotte)
50 Gramm geriebener Parmesan oder Grana Padano
jeweils 1 rote und grüne Paprikaschote
1/2 Zucchini
getrocknete Kräuter der Provence
Salz, Pfeffer

Eine der beiden Zwiebeln in feine Würfel schneiden und in reichlich Olivenöl in einer großen Pfanne glasig dünsten. Den Risotto-Reis hinzufügen und so lange mitdünsten bis er ebenso glasig ist. Den Gemüsesaft und die Brühe in einem Topf leicht erhitzen (Flüssigkeit muss nicht kochen) und anschließend den Reis in der Pfanne mit einer Kelle der Flüssigkeit ablöschen. Die Hitze der Pfanne auf die kleinste Stufe reduzieren. Nun den Reis nach und nach jeweils mit einer Kelle der Gemüsebrühe angießen und sanft rühren. In der Zwischenzeit den Backofen auf 180 Grad (Umluft) vorheizen und ein Backblech mit Backpapier belegen. Das Gemüse (Zwiebel, Paprika, Zucchini) in grobe Stücke schneiden und auf dem Backblech verteilen. Mit Salz, Pfeffer und Kräutern der Provence würzen. Das Gemüse anschließend großzügig mit Olivenöl besprenkeln. Ist die Hälfte der Gemüsebrühe aufgebraucht, das Gemüse in den Ofen schieben und zwischendurch auf dem Backblech wenden. Nach circa 20 bis 25 Minuten sollte die komplette Gemüsebrühe vom Reis aufgenommen sein - nun zu guter Letzt den geriebenen Käse unter das Risotto mengen, mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit dem Gemüse zusammen anrichten. 


Mir hat sowohl das Kochen, als auch das Essen gestern sehr gut getan - und das bloggen ja sowieso - Hatschiiii!

Sonntag, 4. November 2012

Für dich, liebstes Geburtstagskind der Woche!

Manchmal kommt es eben anders, als man denkt - und so hüte ich seit Freitag das Bett statt mit meiner liebsten Freundin aus dem hohen Norden ihren 30. Geburtstag zu feiern. Seit Wochen habe ich mich auf ihr Strahlen gefreut, wenn ich zusammen mit dem Herrn Liebsten vor ihrer Haustür stehe - gewappnet mit dem weltbesten Schoko-Kuchen und Wunderkerzen - und wir laut Überraschung rufen - aber was soll's - bei dem unangenehmen Wetter da draußen und diesen furchtbaren Temperaturschwankungen kann man wohl nichts anderes als krank werden. Den Schokokuchen gibt es trotzdem - für dich, liebstes Geburtstagskind der Woche - aus der Ferne!


Zutaten:

200 Gramm Zartbitterschokolade
200 Gramm Butter
200 Gramm Zucker
200 Gramm gemahlene Mandeln
1/2 Päckchen Backpulver
1 Päckchen Vanillezucker
1 Prise Salz
4 Eier
Puderzucker

Die Schokolade gemeinsam mit der Butter in einer Metallschüssel über dem Wasserbad schmelzen. In einer weiteren Schüssel den Zucker mit den gemahlenen Mandeln, dem Backpulver, dem Vanillezucker und der Prise Salz miteinander vermengen. Anschließend die geschmolzene Schokoladen-Butter unterheben und zum Schluss die Eier einzeln aufschlagen. Mit einem Silikonspatel alle Zutaten gut miteinander vermengen. 


Eine Springform mit Backpapier auslegen (oder gut ausbuttern) und den Teig gleichmäßig in der Form verteilen. Im vorgeheizten Backofen bei 140° Grad (Umluft) 40 Minuten backen. Anschließend den Kuchen in der Springform auskühlen lassen und vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben. 


Dieses Rezept ist meines Erachtens ebenso simpel wie genial - der Kuchen schmeckt nicht nur herrlich schokoladig, er ist dazu auch noch grandios saftig und macht wirklich schwer etwas her. Das Rezept im Original stammt aus der Brigitte. 

So und ich - ich hüpfe jetzt wieder unter die Bettdecke! Vergesst die Mütze und den Schal nicht, wenn ihr rausgeht!!!

Samstag, 20. Oktober 2012

Lovely Lavendel-Scones

Sie sind klein, weich, im Nu hergestellt und eine tolle Frühstücksüberraschung am Sonntagmorgen - Scones. Traditionell wird das Gebäck, welches an kleine Brötchen erinnert, zur Tea Time gereicht, häufig noch warm, mit Butter und Honig. Da in meinen neuesten Backbüchern, neben Muffins, Cookies, Cup Cakes und Whoopie Pies, mittlerweile auch Scones ihr ganz eigenes Kapitel bekommen haben, war ich neugierig und tadaaaa, da sind sie - meine frischgebackenen Scones - veredelt mit selbstgetrockneten Lavendelblüten aus dem Garten meiner Eltern - wie das duftet in unserer Wohnung - herrlich.

 

Für circa 8 Scones werden folgende Zutaten benötigt:

300 Gramm Mehl
1 EL Backpulver
1 Prise Salz
60 Gramm kalte Butter
40 Gramm Zucker + etwas mehr zum Drüberstreuen
2 TL fein gehackte Lavendelblüten + etwas mehr zum Drüberstreuen
160 ml Milch + etwas mehr zum Bestreichen der Scones


Das Mehl mit dem Backpulver und dem Salz in einer Schüssel miteinander vermengen. Die Butter in Flöckchen hinzufügen, mit dem Zucker und den gehackten Lavendelblüten vermengen. So lange Milch hinzufügen bis ein geschmeidiger Teig entstanden ist - sollte dieser zu klebrig ausfallen mit etwas Mehl nachhelfen. Auf einer bemehlten Arbeitsfläche den Teig 2,5 cm dick ausrollen und mit einem Glas Kreise (Durchmesser circa 6 cm) ausstechen. Diese auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen, mit etwas Milch bestreichen und sowohl ein wenig Zucker als auch Lavendelblüten auf den Scones verteilen. Im vorgeheizten Backofen bei 200° Grad in 15 Minuten goldgelb backen - und am Besten noch lauwarm servieren. Die Lavendel-Scones schmecken grandios mit Butter und Honig oder Konfitüre.


Statt der Lavendelblüten kann man sicher auch 2 Teelöffel einer anderen Zutat untermengen - wie wäre es vielleicht mit Nüssen?

Das Rezept im Original stammt übrigens aus dem Buch California von Annemarie Lenze.

Habt ein tolles Sonntagsfrühstück!

Montag, 15. Oktober 2012

Wochenende deluxe

War das ein schönes Wochenende - der Berliner Herbst zeigte sich von seiner schönsten Seite - herrlich. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die ein Wochenende glänzen lassen  - Ruhe und Zeit zum Einkaufen, sich die Wolldecke zu zweit auf dem Sofa teilen, Spaghetti alla Vongole kochen, spazierengehen, Apfelkuchen backen, guten Wein trinken, Maroni im Backofen rösten, das neue Kochmagazin Deli unter die Lupe nehmen und und und...


- Spaghetti alla Vongole - 
Zutaten für 4 Personen:

1 Kilogramm Venusmuscheln 
1 Fenchelknolle
2 Schalotten
1 Knoblauchzehe
1 Chilischote
Olivenöl
Salz, Pfeffer
150 ml Weißwein 
Cherrytomaten, Menge beliebig 
1 Bund glatte Petersilie
500 Gramm Spaghetti


Die Cherrytomaten waschen, halbieren und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Mit Olivenöl besprenkeln und mit Zucker bestreuen - bei 150 Grad circa 20 Minuten in den Backofen schieben. Spaghetti nach Packungsanweisung kochen. Die Muscheln in kaltem Wasser gründlich waschen - bereits geöffnete oder beschädigte Muscheln aussortieren. Fenchel, Schalotten, Knolauch und Chili so klein wie möglich hacken und in reichlich Olivenöl in einer großen, breiten Pfanne kurz andünsten. Die abgetropften Muscheln hinzufügen und mit Wein aufgießen. Circa fünf Minuten bei starker Hitze und geschlossenem Deckel garen - bis alle Muscheln geöffnet sind. Mit Salz und Pfeffer abschmecken - Spaghetti und gehackte Petersilie hinzufügen und alles gut miteinander vermengen. Spaghetti alla Vongole mit den karamellisierten Cherrytomaten auf Pastatellern anrichten und - genießen! Buon Appetito!
 

Und hier der Rest des so schönen und herbstlichen Wochenendes in Bildern...


Apfelkuchen à la Lecker Bakery Nummer 3
- lauwarm und direkt aus dem Ofen, mit frisch geschlagener Sahne - 


 - Herbstspaziergang -

 
 - Geröstete Maroni -


 Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung gibt es hier.


Habt eine tolle Woche!

Freitag, 5. Oktober 2012

Conker meets Pumpkin

Ich freue mich Jahr für Jahr wie ein kleines Kind, wenn ich die erste Kastanie finde. Meist funkelt sie mich schon von Weitem an und glänzt so wunderbar dunkelbraun. Jahr für Jahr begleitet sie mich durch den Herbst in der Jackentasche - diese eine Kastanie. Ich mag es, sie wie einen kleinen, geheimen Schatz, für alle anderen unsichtbar, in meiner Hand zu halten, über ihre glatte Oberfläche mit den Fingerspitzen zu fahren und mit ihrer Verletzlichkeit zu spielen - scheint sie äußerlich hart wie ein Stein, gibt sie bei geringstem Druck bereits nach und ihre schöne, glänzende Oberfläche läuft Gefahr, rissig zu werden. Ich passe auf sie auf - möchte sie nicht vor Anbeginn des harten Winters verlieren und meistens versteckt sie sich sogar bis zum Frühjahr - ganz in meiner Nähe - im Kleiderschrank - in der Jackentasche, bis sie verschrumpelt auf einer grünen Blumenwiese ihre Freiheit zurückerlangt. 

Ich mag den Herbst - mit all seinen Facetten. Die vielen, bereits gefallenen Blätter, die bei Sturm kräftig durch die Luft gewirbelt werden - gibt es ein schöneres Konfetti als dieses? Das prachtvolle Rot der eingefärbten Blätter an den Bäumen. Die Kälte am Morgen, die einen in der Mittagspause mit Milde und zaghaften Sonnenstrahlen überrascht - und die ersten, so richtig grauen Tage, an denen man mit einer Kanne Tee, Waffeln und einer guten DVD den Gemütlichkeitsfaktor des Sofas gnadenlos ausnutzt und nur zum Kochen einer leckeren Kürbiscremesuppe für ein halbes Stündchen in der Küche verschwindet. So geschehen am Feiertag - wenn sich auch das Grau in Berlin erst am nächsten Tag durchgesetzt hat - nach Kürbiscremesuppe war mir dennoch zu Mute.

Für vier Personen als Vorspeise oder für Zwei zum Sattessen werden folgende Zutaten benötigt:

1 Zwiebel, fein gewürfelt
1 EL Butter
800 Gramm Hokkaido-Kürbis, 
entkernt und in grobe Würfel geschnitten
2 Möhren, gewürfelt
1 Kartoffel, gewürfelt
1 Liter Gemüsebrühe
Salz
Pfeffer
frisch gebriebene Muskatnuss
Saft einer halben Orange
Creme fraiche
Kürbiskernöl

Die Zwiebelwürfel in der Butter in einem Topf glasig dünsten. Anschließend das Gemüse hinzufügen, mit Brühe aufgießen und bei geringer Hitze 15 bis 20 Minuten köcheln lassen. Ist der Kürbis weich, alles mit dem Stabmixer pürieren, die Masse durch ein feines Sieb streichen und die Suppe erneut aufkochen. Mit Salz, Pfeffer, Muskat und Orangensaft abschmecken. Die Suppe in tiefe Teller füllen, jeweils einen großzügigen Klecks Creme fraiche in die Mitte des Tellers geben, mit Kürbiskernöl besprenkeln und einer Prise frisch geriebener Muskatnuss garnieren. 

 
Und schon wird das fiese Grau draußen hinter der Fensterscheibe in ein herzerwärmendes Orange getaucht - so schmeckt der Herbst!

Donnerstag, 20. September 2012

Kaffeeklatsch: Zwetschgen-Cup Cakes

Körbeweise schmücken die kleinen, lilafarbenen Früchtchen jetzt die Marktstände und Obstabteilungen der Supermärkte - es ist Zwetschgenzeit. Meines Erachtens gehören Zwetschgen zu der Sorte Obst, die sich bestens eignet um zuckersüß und in irgendeiner Art und Weise im Ofen verarbeitet zu werden. Trifft die Zwetschge dann auch noch auf ihren besten Freund den Zimt - kann man doch gar nicht anders als dahinschmelzen. Ich war einfach mal mutig und habe folgende Zutaten zusammengeschmissen und siehe da - dabei rausgekommen sind grandios leckere Zwetschgen-Cup Cakes mit Zimtsahne!


Für circa 12 Cup Cakes werden folgende Zutaten benötigt:

260 Gramm Mehl
2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
250 Gramm Zwetschgen,
entsteint und gewürfelt
1 Ei
150 Gramm brauner Zucker
100 ml neutrales Öl
185 Gramm Buttermilch
1 Spritzer Bittermandelaroma
1 Becher Sahne 
1 TL Zimt
Haselnusskrokant

Das Mehl mit dem Backpulver und dem Natron gründlich mischen. In einer weiteren Schüssel das Ei aufschlagen und leicht verquirlen. Den Zucker, das Öl, die Buttermilch und das Bittermandelaroma hinzufügen und alle Zutaten gut miteinander vermengen. Die Mehlmischung hinzugeben und nur so lange alles miteinander verrühren bis ein homogener Teig entsteht. Abschließend die Zwetschgen vorsichtig unterheben und den Teig in Muffinförmchen füllen. Im vorgeheizten Backofen bei 180° C (Ober- und Unterhitze) 20 bis 25 Minuten goldbraun backen. 


Für das Topping (die Cup Cakes sollten vollständig ausgekühlt sein) einen Becher Sahne mit einem 1 TL Zimt mit dem Handmixer aufschlagen, anschließend die Sahne in einen Spritzbeutel geben und auf den Cup Cakes verteilen, nach Belieben mit Haselnusskrokant verzieren und bis zum Servieren kalt stellen.

Mittwoch, 19. September 2012

Pizza, Pasta und Amore - Teil 2: cucina tipica

In den ersten Tagen des Urlaubs bin ich vor jedem hübsch gedeckten Tisch, vor jedem noch so italienisch anmutendem Schild, jedem Schaufenster und dergleichen stehen geblieben - dem Herrn Liebsten ein schnelles "warte kurz" zugerufen und klick klick klick ein, zwei oder auch gern mal 3(0) Fotos gemacht - anschließend habe ich mein süßestes Lächeln aufgesetzt und meinem Herrn Liebsten erklärt, das wäre alles für meinen Blog. Besonders heikel wurde es zum Teil abends in den Restaurants - ich konnte gar nicht anders als diese umwerfend angerichteten Köstlichkeiten zu fotografieren - da ist nur echtes Improvisationstalent gefordert, weil man ja nicht ansatzweise so viel Zeit und Ruhe dafür hat wie zu Hause - und so ganz ignorieren konnte ich die merkwürdigen Blicke vom Nachbartisch dann auch nicht, zu gern hätte ich mir einen Button mit der Aufschrift Foodbloggerin ans Kleidchen gepinnt. Das waren aber auch tatsächlich nur die ersten Berührungsängste - zum Ende des Urlaubs hin, habe ich teilweise sogar den Tisch für ein einziges Foto halb abgeräumt und der Herr Liebste hat geduldig gewartet und mich manchmal sogar schon von allein gefragt, ob ich denn gar kein Foto machen wolle. Ja, das Hobby ist nun immer mit dabei und es macht mir großen Spaß. Nun sitze ich hier allerdings und kann mich bei der Masse an Fotos überhaupt nicht entscheiden, welche denn nun gezeigt werden sollen - am Besten alle!


Wir haben wirklich ausnahmslos grandios gespeist und häufig direkt an der Uferpromenade mit Blick auf den See jede Menge frische Pasta, Fisch und einen Mezzo Litro Lugano genießen können. Ein absoluter Geheimtipp für frisch gegrillten Fisch, zum Teil direkt aus dem Lago di Garda, wie beispielsweise die Gardasee-Forelle, ist das Ristorante Osvaldo in Porto Portese. Idyllisch direkt am See gelegen nimmt man dort, zwar auf wirklich einfachem Plastikmobiliar Platz, dafür sitzt man im Grunde direkt im Freien auf Kieselsteinen unter mit Lampions geschmückten Bäumen. Angeboten werden hausgemachte Pasta und Fisch vom Holzkohlegrill. Der Herr Liebste und ich haben uns für die Fischplatte und einen Insalata mista entschieden und was soll ich sagen - mein Entschluss steht fest, nie wieder auf der ganzen Welt, außer im Ristorante Osvaldo, eine Fischplatte frisch vom Holzkohlegrill zu bestellen, weil es einfach gar nicht besser als an diesem Abend schmecken kann. Es war grandios und mit Abstand die beste Qualität, die wir je in einem Restaurant serviert bekommen haben.


Neben gegrilltem Fisch gab es natürlich jede Menge andere typische italienische Leckereien - Spaghetti alla Vongole, Pizza, Spaghetti Frutti die Mare, Pistazien-Gnocchi mit Schrimps und und und.


Ja, man muss schon zugeben, vom Kochen und frischen Lebensmitteln verstehen die lieben Italiener eine ganze Menge - vom Service oder allgemeiner Freundlichkeit schon weniger. Zumindest ist es uns überwiegend so vorgekommen. Es ging schon häufig damit los, dass wir uns unseren Tisch nicht selbst aussuchen durften - auch wenn das Restaurant noch nicht voll war und es keinerlei Reserviert-Schilder gab - zu zweit hat man sich ausschließlich an einen winzigen Tisch mit zwei Gedecken zu setzen. An sich ist das auch kein Problem, nur waren die Tische häufig so eng aneinander gestellt, dass wir beide von Glück sprechen konnten, nicht an Platzangst zu leiden. Darüber hinaus hat man auch nur in einem Restaurant mit gehobenem Ambiente und dementsprechenden Preisen das Recht, den Abend gemütlich bei mehreren Gängen und gutem Wein zu genießen. In einer einfachen Pizzeria kann man eher von Abfertigung als von gemütlichem Essen sprechen - ist der Teller leer, wird maximal gefragt, ob man noch einen Espresso möchte, wenn nicht, dann husch husch macht den Platz für die nächsten Gäste frei. Das klingt jetzt wahnsinng hart und nach stressigen Abenden, aber ganz so schlimm war es dann auch wieder nicht - dennoch haben wir am Ende des Urlaubs festgestellt, dass nicht ein Restaurantbesuch reibungslos abgelaufen ist - irgendetwas war immer und wenn nur die Bezahlprozedur eine knappe Stunde gedauert hat, hahahahaha. A propos bezahlen - die meisten Restaurants erheben eine sogenannte Service- oder Gedeckgebühr (coperta), die pro Person berechnet wird. Meistens liegt diese zwischen einem oder zwei Euro - es gibt aber auch Restaurants, die einen prozentualen Satz auf die Endsumme berechnen und da können zum Beispiel 13 % dann schon ganz schön viel sein - mit dem Trinkgeld darf man also in Italien gern ein wenig knauserig sein, laut Reiseführer ist es eh nicht üblich, verglichen mit Deutschland, so viel oder überhaupt Trinkgeld zu geben. 


Und dennoch - bei dem grandios leckeren Essen, sind die kleinen Unannehmlichkeiten mit dem Servicepersonal schnell vergessen - dem Koch sei Dank!

Dienstag, 18. September 2012

Pizza, Pasta und Amore - Teil 1: Ein Stückchen Toskana am Gardasee

Bei den vorhergesagten 15 Grad für morgen schüttelt es mich - erst recht, wenn ich daran denke, dass der Herr Liebste und ich vor nicht einmal vier Wochen bei knapp 40 Grad italienische Wochenmärkte am Gardasee abgeklappert haben, uns schon Mittags am Pool einen herrlich erfrischenden Veneziano gönnten und es selbst am Abend beim Dinner noch mehr als sommerlich warm war. Traumhaft schön war es am Gardasee oder waren wir doch in der Toskana? 


Dem Foto nach, könnte es durchaus auch die Toskana gewesen sein - mit der, wird der kleine, so charmante Ort San Felice del Benaco am westlichen Ufer des Lago di Garda auch häufig verglichen. Inmitten von Olivenbäumen und Weinanbau, circa 2 Kilometer oberhalb des Sees, lag unsere Unterkunft - die Villa Luisa. Abseits von Touristenmassen, Souvenirshops und deutschen Supermarktketten (frei nach dem Motto: auch im Urlaub erstmal zu Penny) konnten wir dort bestens entspannen. Die umliegende Landschaft ist wirklich wunderschön und verträumt mediterran. Der Stadtkern von San Felice del Benaco, der aus einer Kirche, einer Pizzeria, einem Tabacchi und einigen Cafés besteht, war fußläufig zu erreichen. Trotz der vielen umliegenden Campingplätze am westlichen Ufer des Sees, sind wir in San Felice überwiegend Einheimischen begegnet - diese wunderschöne Gegend des Gardasees erscheint einem ganz pur. Auch einen kleinen Hafen und eine Badebucht findet man vor Ort. Das Ufer von San Felice del Benaco, welches überwiegend mit frei stehenden (Ferien-)Häusern geschmückt ist, lädt zum Sonnenbaden und Spazierengehen ein.


Großes Schaulaufen des iatlienischen Schuh- und Taschendesigns gab es dann abends im nahegelegenen Salò. Auf knapp 3 Kilometern Uferpromenade reihen sich Cafés, Restaurants, Trattorien und italienische Designerläden aneinander. Salò zählte schon immer zu einem äußerst wohlhabenden Städtchen, was man vorallem an den vielen alten Prachtbauten erkennt. Gemeinsam mit den Fischerbooten, den Yachten und Segelschiffen herrscht in der südwestlich gelegenen Bucht ein ganz besonderes Flair, was sicherlich auch an den vielen Italienern liegt, die beispielsweise aus Mailand für einen Wochenendtrip nach Salò fahren, wie wir hierzulande an die Ostsee. 


Einen grandiosen Blick auf die Bucht von Salò erhält man vom gegenüberliegenden Fischerdörfchen Porto Portese, welches zur Gemeinde von San Felice del Benaco gehört. Hier haben wir bei einem Kilogramm frisch gegrilltem Fisch einen ganz besonders schönen Abend erlebt - dazu aber mehr im nächsten Teil - es gibt noch so viel zu berichten!

Donnerstag, 6. September 2012

Septemberliebe

Die Tage werden nun wieder kürzer. Der Vorrat an Tee wird durchforstet und aufgefrischt. Die Teelichter auf der Fensterbank erhalten endlich ihre Funktion zurück - nämlich statt nur hübsch auszusehen, das Wohnzimmer ab halb neun Uhr abends in so unendlich gemütliches Licht zu tauchen. Die Lieblingsstrickjacke hängt ab jetzt immer griffbereit locker über dem Schreibtischstuhl und das passende Tuch zum Outfit darf gegenwärtig nicht mehr in der Handtasche fehlen - es ist September! Ich liebe diesen Monat mit der Nummer Neun. Diese morgendliche Frische, die einem anfangs überraschend begegnet, die bunten, leuchtenden Farben auf den Wochenmärkten - Dahlien, die ersten Kürbisse, Heidekraut - mir geht das Herz auf. Dazu die so einzigartige September-Melancholie - der Sommer verabschiedet sich mit leisen Schritten, wann immer die Sonne kann, strahlt sie aus voller Kraft, als wären es die letzten warmen Sonnenstrahlen für dieses Jahr - rührend. Und wir Menschen - wir versuchen all dies zu genießen, regelrecht aufzusaugen - unsere Sonnenspeicher zu füllen, um gewappnet zu sein für das fiese Grau mit der Nummer Elf. Bis dahin aber sitzen wir in jeder freien Minute in unserem Lieblingscafé - auf der Straße, im Park, am See. September, ich mag dich wie keinen anderen Monat im Jahr - und ich weiß, du magst mich - und das feiern wir - Jahr für Jahr - seit nunmehr 27 Jahren.


Ja und nun wage ich es und stelle meine erste Frage an euch liebe Leser da draußen: Habt ihr auch einen Lieblingsmonat? Ich freue mich auf eure Antworten.

Donnerstag, 30. August 2012

Kaffeeklatsch: Whoopie doopie lovely pinky Pies

Buonasera! Noch jemand da? Ich bin wieder zurück und wie ich hier gerade so an meinem geliebten Schreibtisch sitze, merke ich, wie sehr ich den Klang meiner Tastatur und das Schreiben vermisst habe - und meine Küche erst - hach! Und dennoch liegt eine großartige Zeit in Bella Italia hinter meinem Herrn Liebsten und mir. Der erste Urlaub als Foodbloggerin - gar nicht mal so unanstrengend - für beide, haha! Da wir ausnahmslos grandios gespeist haben und ausnahmslos grandios gereist sind muss ich das Erlebte und Dokumentierte zunächst ein wenig sortieren - dann aber gibt es einen ausführlichen Post oder sogar eine ganze Serie voller italienischem Reisekrams.

Sich die neueste Ausgabe von LECKER Bakery als Urlaubslektüre einzupacken war ein fataler Fehler. Beim Umblättern jeder einzelnen Seite wurde das Kribbeln in meinen Fingern größer und imaginäre Post-its brauchte ich erst gar nicht setzen - schnell hatte ich beschlossen, einfach das ganze Heft nachzubacken, sobald ich wieder in meiner kleinen Chaosküche stehe. Und was soll ich sagen - knappe 24 Stunden zurück, habe ich heute Vormittag den Backofen angeschmissen und mich an die so zuckersüßen, rosafarbenen Whoopie Pies gemacht. Es war mir eine Freude diese kleinen amerikanischen Keks-Sandwiches zu backen und es ist eine noch viel größere Freude gewesen das erste Exemplar dem Herrn Liebsten in die Hand zu drücken und noch bei vollem Mund von ihm zu hören: "Boah, die sind ja lecker!". Und das sind sie in der Tat. Ich bin ganz begeistert und gestehe, diese Art von amerikanischer Keks-Tradition nicht gekannt zu haben. In Deutschland werden sie momentan als die Nachfolger von Cup Cakes, Cake Pops und Co. gehandelt - aber warum sollten sich Muffins, Cup Cakes und dergleichen nicht zusammen auf einer Etagère vertragen? Ich bin mir mehr als sicher, dass das klappt und bei mir in der Küche verdrängt kein Trend den anderen - schon gar nicht aus den USA - das ist doch ausnahmslos immer alles whoopie doppie doo!!! 


 Für circa 26 Whoopie Pies benötigt man:

Teig:
150 Gramm weiche Butter
140 Gramm Zucker
Salz
3 Eier
2 Päckchen Rote-Grütze-Pulver
175 Gramm Mehl
1 TL Backpulver

Füllung:
45 Gramm Puderzucker
200 Gramm Frischkäse
100 Gramm Crème fraiche
jeweils 1/2 TL Himbeer(-Holunder)gelee pro Whoopie Pie

Für die Kekshälften die Butter, den Zucker und eine Prise Salz in einer Schüssel mit dem Handmixer circa 5 Minuten schaumig schlagen. Anschließend die Eier einzeln nach und nach zugeben. In einer weiteren Schüssel das Rote-Grütze-Pulver mit dem Mehl und dem Backpulver vermengen und sodann unter die Buttermasse heben. Mithilfe eines Spitzbeutels mit großer Lochtülle 12 bis 13 Teigtupfen (Durchmesser circa 6 cm) auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech spritzen und anschließend im vorgeheizten Backofen bei 175°C 15 Minuten backen. Den Vorgang so lange wiederholen, bis der Teig aufgebraucht ist. 

 
Die Kekshälften sollten bevor sie befüllt werden, vollständig abgekühlt sein. Dann den Puderzucker zusammen mit dem Frischkäse und der Crème fraiche so lange mit dem Handmixer aufschlagen bis eine Creme entsteht. Anschließend die Frischkäsemasse in einen Spritzbeutel mit Sterntülle füllen und auf die Hälfte der Kekse einen Cremerand spritzen. In die Mitte einen Kleks Himbeergelee geben (ich habe hier selbstgemachtes Himbeer-Holundergelee genommen) und mit einer unbefüllten Kekshälfte zusammenklappen - und fertig ist der pinky american dream of bakery!
 
 
Whoopie doopie double di doopie doo!!!